Der IWF wettert gegen Bargeld und wirbt für digitales Zentralbankgeld

Tommaso Mancini-Griffoli ist Ökonom und in leitender Funktion beim Internationalen Währungsfonds IWF tätig. In einem fiktiven Brief an seine Mutter bricht er eine Lanze für elektronisches Zentralbankgeld. Bargeld gehört für ihn in die analoge Vergangenheit.

Die Dinge, an denen ich beim IWF arbeite

Mancini-Griffolis Schreiben, veröffentlicht auf dem Blog des IWFs, beginnt mit einer Reflektion der technischen Weiterentwicklung in den vergangenen 100 Jahren:

»Meine liebe Mutter, ich hoffe, dieser Brief erreicht dich gut […]. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir uns gerade erst getroffen haben; jetzt werden wir uns wieder ein paar Monate lang auf dem Bildschirm sehen. Wie weit haben wir es doch gebracht seit dem letzten Jahrhundert, als die Einwanderer nur Briefe schreiben und hoffen konnten, dass sie irgendwann ankommen würden. Und doch fand ich beim Auspacken Überbleibsel meines Besuchs: Euro-Scheine, die ich auf meiner Reise nicht benutzt hatte und die nun als Souvenirs an meinen Aufenthalt erinnern. Wenn ich sie nur so einfach zurückschicken könnte, wie ich dich anrufen kann. Es wird vielleicht nicht mehr lange dauern, bis das möglich ist. Das Bargeld, das du auf dem Markt ausgibst, könnte eines Tages durch eine digitale Währung der Zentralbank ersetzt werden. Ja, die Dinge, an denen ich beim IWF arbeite und nach denen du immer fragst, für die wir aber nie Zeit finden, sie zu bereden.«

Der IWF und die Bargeldabschaffung

Der Brief des IWF-Ökonoms trägt folgende Überschrift:

»Liebe Mutter, vergiss das Bargeld[.]«

Kein Wunder, denn kaum hat er mit nur einem Satz zwei, drei Vorteile von Banknoten und Münzen abgehandelt, hagelt es Vorwürfe:

»Aber weißt du noch, als dir das Portemonnaie gestohlen wurde? Bargeld ist nicht sehr sicher.«

Und dann geht es erst richtig los:

»Außerdem musst du einen Umweg machen, um Bargeld bei der Bank abzuheben, seit die nahe gelegene Filiale geschlossen hat. Von dem Ausbruch der Pandemie an akzeptieren immer weniger Geschäfte Bargeld […]. Sogar der Bäcker hat uns neulich einen Gefallen getan – erinnerst du dich? Aber das nächste Mal hat er vielleicht kein Wechselgeld für deine 50 Euro.«

Herr Mancini-Griffoli könnte beim IWF auch Empfehlungen ausarbeiten, wie der Staat die Banken dazu bringen könnte, ihrer Pflicht nachzukommen, die Verfügbarkeit von Bargeld zu gewährleisten. Er könnte Programme erarbeiten, wie der Zugang zu Bargeld und die Akzeptanz im Einzelhandel gesichert werden kann. Aber nein, er tut es nicht. Weshalb nicht?

Vielleicht deshalb nicht, weil er mit solchen Plänen nie beim Internationalen Währungsfonds gelandet wäre. Dort wird nämlich anders gedacht. Eine IWF-Publikation von seinem Kollegen Prof. Alexej Kireyev, zuvor Mitarbeiter von Präsident Michail Gorbatschow, der Weltbank und der Welthandelsorganisation, macht es deutlich:

»Es ist vorzuziehen, dass der private Sektor die Bargeldabschaffung betreibt und nicht der staatliche Sektor. […]. Wenn der Staat die Abschaffung des Bargelds betreibt, erscheint es fragwürdiger und die Leute könnten Einwände dazu haben. […]. Auf jeden Fall sollte der verführerische Versuch, das Bargeld durch ein Dekret abzuschaffen, verhindert werden, wenn man bedenkt, wie sehr die Leute das Bargeld mögen.«

Alles Geld gehört den Banken

Weiter in dem Brief von Tommaso Mancini-Griffoli. Jetzt spricht er eine verlockende Möglichkeit an, die eine Digitalwährung mit sich bringen könnte:

»Was wäre, wenn du dich entschließen würdest, deine Ersparnisse von der örtlichen Bank abzuziehen, und nur noch das digitale Geld der Zentralbank halten tätest? Ich weiß, dass du seit der letzten Krise gegenüber großen Banken misstrauisch geworden bist. Aber Banken sind wichtig, damit deine Ersparnisse zur Finanzierung des Projekts eines anderen verwendet werden kann. Vielleicht braucht unser Bäckerfreund einen Kredit für einen neuen Ofen. Deshalb ist es wichtig, Wege zu finden, um große oder starke Verschiebungen weg von Bankeinlagen zu begrenzen. Einige Zentralbanken könnten Gebühren erheben, wenn man mehr als eine bestimmte Menge Geld in Form digitaler Scheine und Münzen hält – wir werden sehen.«

Bedenkt man, dass unser IWF-Ökonom die Bargeldabschaffung schon kommen sieht, bedeutet diese Aussage kurz zusammengefasst, dass niemand frei über sein Geld verfügen können sollte. Das Geld des Bürgers muss auf ewig den Banken dienen, damit deren Profit gesichert ist. Und nicht nur das Geld soll ihnen dienen, sondern auch der Bäcker, der einen Kredit aufnimmt. Er muss sich auf Jahre an seine Arbeit binden und wird nicht eher mehr frei sein, als bis er das Darlehen getilgt hat. Mit der Bargeldabschaffung wäre diese schöne neue Welt dann endlich Wirklichkeit.

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