Irland stoppt Bargeldabschaffung beim Auto-TÜV

Widerstand wirkt: Die Hauptuntersuchung für Kraftfahrzeuge kann weiterhin bar bezahlt werden – zumindest auf der Grünen Insel. TÜV-Dienstleister Applus+ wollte sich in die digitale Welt zurückziehen. Ein Trend, gegen den in Europa immer mehr Menschen Sturm laufen. Von Hakon von Holst, 20.09.2023.

»Wir sagen Lebewohl zu Bargeld!« Die nationale Auto-Hauptuntersuchung »stellt zu deiner Sicherheit und Bequemlichkeit in den kommenden Monaten auf bargeldlosen Betrieb um«, schrieb der Dienstleister Applus+ am 21. August 2023 auf Twitter (X). John Burns kommentierte in der Irish Times, dem Unternehmen gehe es eher um die eigene Bequemlichkeit. Von der geplanten Umstellung auf Vorauszahlung erhoffte man sich mehr termintreue Kunden.

Nach Protesten sagte Staatsminister Jack Chambers am 28. August 2023, dass Applus+ vertraglich verpflichtet ist, Menschen eine alternative Zahlungsoption anzubieten, »die keine Debit- oder Kreditkarten verwenden können oder wollen«. Das werde auch so bleiben. Laut Chambers nutzen drei Prozent der Autofahrer beim TÜV Bargeld als Zahlungsmittel.

Im Jahr 2022 hatten die Allied Irish Banks (AIB) angekündigt, in 70 Filialen ihre Geldautomaten abzubauen und den Bargeldservice am Schalter einzustellen. Die AIB sind eines der größten Bankhäuser Irlands und wurden während der Finanzkrise 2009 vom Staat gerettet. Die Undankbarkeit der Bank gegenüber dem Steuerzahler sorgte für Unmut. Die AIB musste ihre Entscheidung umgehend rückgängig machen.

Was tut sich in Mitteleuropa?

Im Januar 2023 schaffte die erste Handelskette in Deutschland das Bargeld ab. Parallele zu Irland: In den Elektronikläden von Gravis soll zuletzt nur ein »kleiner einstelliger Prozentanteil« an der Kasse mit Banknoten und Münzen bezahlt haben. Müllers Gasthof in Radeberg (Sachsen) gibt neuerdings 3,5 Prozent Rabatt für Barzahler. Hingegen stellt die Gastronomiekette Wiesner in der Schweiz zum Jahresende vollständig auf Karten- und Handyzahlung um.

Dagegen wehrt sich die Volksinitiative »Ich zahle bar«. Bis September 2024 müssen weitere 90.000 Unterschriften von Schweizer Bürgern zusammenkommen, damit das Volk darüber abstimmen kann, ob ein Recht auf Barzahlung in die Verfassung kommt. Ferner soll die Initiative den Staat darauf verpflichten, sicherzustellen, dass in allen Gemeinden ab 1000 Einwohnern eine Möglichkeit besteht, Bargeld vom Girokonto abzuheben. In Städten alle zwei Kilometer. Die Initianten suchen Unterstützer, um die Kosten für den Versand von Infoflyern und Unterschriftsbogen an alle Schweizer Haushalte zu stemmen.

Der Chef der Finanzdienstleister-Gruppe Six schätzte Anfang 2022, in fünf Jahren werde jeder zweite Schweizer Bankautomat verschwunden sein. In Österreich startete der Bundeskanzler am 4. August 2023 eine Initiative zum Schutz der Barzahlung. Ziel sei es, dass der Bürger auch in Zukunft ohne weite Wege an sein Geld kommt und in den Läden an der Kasse weiterhin zu Banknoten und Münzen greifen kann.

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