Die größten Banken der Welt haben Bargeld den Krieg erklärt

Die Interessen großer Banken spielen eine zentrale Rolle im Krieg gegen das Bargeld. Die hier zitierten Aussagen lassen erahnen, wie viel Wertschätzung einflussreiche Bankhäuser dem Bargeld entgegenbringen. Einige von ihnen befürworten auch ganz offen eine bargeldlose Gesellschaft.

Deutsche Bundesbank thematisiert den Krieg gegen das Bargeld

Der Begriff »War on Cash« ist spätestens im Jahr 2005 entstanden, als Mastercard den Krieg gegen das Bargeld ausgerufen hat. Das Kreditkartenunternehmen war bis dato im Besitz tausender Institutionen der Finanzindustrie. Und eben diese hat seit dieser Zeit unablässig daran gearbeitet, Bargeld zugunsten bargeldloser Zahlungsmittel aus dem Alltag zu verdrängen. Die Deutsche Bundesbank hat deshalb eine internationale Konferenz abgehalten unter dem Titel »Krieg gegen Bargeld: Gibt es eine Zukunft für Bargeld?«. Das war im Jahr 2017. Hier eine Zitat von dieser Tagung:

»Aus verschiedenen Gründen haben sich Wissenschaftler, aber auch andere Marktteilnehmer wie Geschäftsbanken, kartenausgebende Unternehmen und Internetfirmen gegen das Bargeld ausgesprochen, wobei letztere hoffen, die Popularität bargeldloser Zahlungsmittel zu ihrem eigenen Vorteil zu steigern.« Carl-Ludwig Thiele, Bundesbank-Vorstand 2010–2018

Die Bank of America will eine bargeldlose Gesellschaft

Die Bank of America wird zu den ersten zwölf der global systemrelevanten Banken gezählt. Sie hat rund 200.000 Mitarbeiter. Das Geschäftsjahr 2021 hat die Bank mit einer Bilanzsumme von 3 Billionen US-Dollar abgeschlossen. Brian Moynihan leitet seit 2010 die Geschäfte der Bank of America. Unmissverständlich brachte er zum Ausdruck:

»Wir wollen eine bargeldlose Gesellschaft.« Fortune, 2019

BNP Paribas Open: Turniertickets gibt es nur bargeldlos

Die BNP Paribas gehört zu den top vier der systemrelevanten Banken weltweit. Sie schließt mit einer Bilanzsumme von knapp drei Billionen US-Dollar, ist die vielleicht wichtigste Bank Europas, hat ebenfalls 200.000 Mitarbeiter. Die BNP Paribas ist ein Konkurrent der Deutschen Bank und Titelsponsor der BNP Paribas Open, einem Tennisturnier. Sie wollen ein Ticket? Gern, aber nur bargeldlos:

»Digitale Zahlungen sind schneller, sicherer und einfacher. Die Abschaffung der Barzahlung hilft uns, die Wartezeiten zu minimieren, damit Sie sich sofort wieder dem Spiel widmen können.« BNPParibasOpen.com

Willem Buiter und die Citigroup

Willem Buiter war bis 2019 für die Citigroup tätig, von 2010–2018 als Chefökonom. Die Citigroup gehört wie die BNP Paribas zu den ersten vier unter den systemrelevanten Banken. Sie beschäftigt mehr als 200.000 Mitarbeiter. 2015 befürwortete Buiter die Bargeldabschaffung als Möglichkeit, tiefe Negativzinsen auf Sparguthaben durchzusetzen. In seinem Artikel schloss er mit den Worten:

»Zusammenfassend kommen wir daher zu dem Schluss, dass die Argumente gegen die Abschaffung des Bargelds eher schwach sind.« Bloomberg

Willem Buiter und die ING-Bank

Die holländische ING-Bank zählt zu den dreißig systemrelevanten Banken. Vergleichbar etwa mit Goldman Sachs. Als Willem Buiter Anfang 2020 noch einmal eine Lanze für die Bargeldabschaffung gebrochen hatte, wurde sein Artikel auch auf der Internetseite der ING-Bank präsentiert. Er schrieb:

»Aber ich würde die dritte Option bevorzugen: die Abschaffung der Währung und ihre Ersetzung durch eine digitale Währung der Zentralbank.«

Buiter zeichnete in seinem Beitrag ein negatives Bild von Bargeld und behauptete, das mit seiner Abschaffung das bevorzugte Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel von Steuerhinterziehern, Geldwäschern, Drogenkartellen, Menschenhändlern und anderen Kriminellen entfalle. Diejenigen, die Anonymität wollten, könnten sich immer für Bitcoins entscheiden. Der Rest der Bevölkerung aber solle sich darauf vorbereiten, die Negativzinsen von 5 Prozent zu begrüßen, die bei der nächsten Rezession (nach einer Bargeldabschaffung) eingeführt werden würden.

Um Ihre Finanzdienstleistungen zu bewerben, machte sich die ING-Bank in der Vergangenheit die Angst vor Krankheit und Ansteckung zunutze. Unter dem Titel »Macht mich mein Geld krank?« hieß es bei ihr:

»Schon mal drüber nachgedacht? Geldscheine wechseln tausendfach den Besitzer – können die Keime Sie krank machen? Hier gehts zur Antwort[.] Wie schmutzig ist Geld? Das lässt sich klar beantworten: Es ist sehr schmutzig.«

Dass die Sorgen vollkommen übertrieben sind, erfuhr der Leser erst zum Schluss.

Citigroup und Bundesregierung unterstützten die Better Than Cash Alliance

Unter dem Dach der Better Than Cash Alliance finden sich sowohl Unternehmen der Finanzwirtschaft wieder als auch Regierungen verschiedener Länder, vor allem in Afrika und Asien. Indien ist einer dieser Staaten. Bis vor nicht allzu langer Zeit konnte man gleich auf der Startseite der Besser-als-Bargeld-Allianz lesen:

»Wir fördern den Übergang vom baren zum digitalen Zahlungsverkehr in einer Weise, die das Leben verbessert […].«

Die Allianz bekam unter anderem Zuschüsse vom deutschen Entwicklungshilfeministerium. Ende 2018 beteuerte die Regierung, eine neuerliche Unterstützung wäre nicht geplant. Noch im November 2019 hieß es im Bundestag von CDU-Seite, dass die Regierung internationale Initiativen zur Bargeldabschaffung nicht unterstützen wird. Der Wirtschaftsjournalist Dr. Norbert Häring brachte jedoch ans Licht, dass in den Jahren 2019–2020 erneut 400.000 Euro geflossen sind.

Auch Mastercard und Visa haben sich bei der Better Than Cash Alliance beteiligt. Und die Citigroup verkündete 2012:

»Citi hilft bei der Gründung der Better Than Cash Alliance, die den Übergang zu elektronischen Zahlungen beschleunigt[.] […]. Die Förderung einer weltweiten Umstellung auf elektronische Zahlungen bietet den Zahlungsempfängern die Möglichkeit, sich vom Bargeld zu lösen, für die Zukunft zu sparen, Vermögen aufzubauen und die Armut zu überwinden […].«

Ich vermute, die deutsche Regierung hätte, ohne rot zu werden, behauptet, dass die Unterstützung der Abkehr vom Bargeld und des Übergangs zu bargeldlosen Zahlungen nicht gleichbedeutend mit einer Bargeldabschaffung ist. Aber was ist eine Bargeldabschaffung dann, wenn sie nicht das Verschwinden des Bargelds aus unserem Alltag ist? Zahlreiche wesentliche Vorteile des Bargelds gehen schließlich mit genau dieser Entwicklung verloren!

Mehr erfahren zu den Vorzügen des Bargelds: Eine Bargeldabschaffung wäre auf allen Ebenen unsozial

HSBC unterstützt die Reise in die bargeldlose Welt

Die britische HSBC gehört wie JPMorgan Chase, BNP Paribas und Citigroup zu den ersten vier systemrelevanten Banken. Sie hat rund 220.000 Mitarbeiter und schließt mit einer Bilanzsumme von 3 Billionen US-Dollar. Der HSBC-Ökonom James Pomeroy sprach sich im Mai 2020 in seinem Namen und im Namen der HSBC für eine Bargeldabschaffung aus dem Alltag aus. Unter dem Leitsatz »Kein Bargeld, bitte« sagte er:

»[…] aber in jedem Fall dürfte der Anteil der Transaktionen, bei denen Bargeld verwendet wird, schneller zurückgehen. Das ist eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft. Wie wir bereits geschrieben haben, schafft Bargeld eine Reihe zusätzlicher Reibungen in der Wirtschaft, die Zeit und Geld verschwenden und illegale Aktivitäten ermöglichen. Auch wenn es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen gilt – wie die Bereitstellung von Zahlungsmitteln für diejenigen, die keinen Zugang zu digitalen Zahlungen haben, und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes –, könnte eine Abkehr vom Bargeld der Weltwirtschaft helfen, in Zukunft effizienter zu arbeiten.«

In der Einleitung zu einem HSBC-Arbeitspapier von 2017 heißt es:

»Eine bargeldlose Gesellschaft ist wie ein papierloses Büro: oft versprochen, aber nie ganz erreicht. […]. Hans Van Den Bosch […] erklärt, dass noch eine Reihe grundlegender Fragen geklärt werden muss, um den Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft zu ebnen.«

Die HSBC verkündete in einer Presseerklärung unter anderem auch die »Unterstützung von Indonesiens Transformation hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft«.

Was wollen wir?

Wir haben nun erfahren, dass Teile der Finanzindustrie dem Bargeld den Krieg erklärt haben. Und wir haben einige Aussagen von Bänkern gehört. Hier auf dem Blog von Bargeldverbot.info werden auch bald noch einige mehr veröffentlicht werden. Es ist jedoch nicht so wichtig, dass andere vielleicht für ein Bargeldverbot eintreten und wir dagegen sind. Bedeutend ist, was wir Bürger wollen:

  • Wollen wir auch in Zukunft von den Vorteilen von Bargeld profitieren?
  • Soll die Nachwelt in einer freien Gesellschaft leben können?
Eine freie Gesellschaft braucht ein freies Zahlungsmittel. Also, lassen Sie uns gemeinsam für den Erhalt des Bargelds aktiv werden!
  • Bezahlen Sie Ihre Einkäufe bar.
  • Teilen Sie wichtige Informationen rund um Bargeld mit Ihren Mitmenschen. Wenn die Vorteile von Bargeld fühlbar werden, wenn die Konsequenzen seiner Abschaffung oder seines Verschwindens bewusst werden, dann besteht die Chance, dass es uns als Gesellschaft gelingt, Bargeld als Zahlungsmittel für die Zukunft zu bewahren.
  • Gute Informationen zu Bargeld finden Sie auf der Seite des Wirtschaftsjournalisten Dr. Norbert Häring und hier auf dem Blog von Bargeldverbot.info.

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Dieses düstere Bild verdichtet sich immer mehr bei Wissenschaftlern und auch in den Medien – das Bild einer unfreien, fremdbestimmten und ferngesteuerten Gesellschaft. Der Autor entlarvt in seinem Buch detailliert die Hintergründe der schleichenden, aber keineswegs zufälligen Abschaffung des Bargelds und skizziert deren verheerende Folgen.

Mehr als 100 Grafiken ermöglichen es auch Laien, die komplexen Zusammenhänge leicht zu verstehen. Dabei folgt Hansjörg Stützle seinem Anspruch, nicht nur aufzuklären, sondern auch Lösungen aufzuzeigen. So beleuchtet er die Bargeldabschaffung auch aus dem Blickwinkel der morphischen Felder. Dieser Perspektivenwechsel schafft Raum für Hoffnung und bietet jedem Einzelnen die Chance, ein wichtiger und unverzichtbarer Teil der Lösung zu sein.

2 Kommentare

  1. Das Schlimme ist, dass die bornierten Gehirne es so toll finden, ohne Geld und nur mit Glückskarten unterwegs zu sein!! Sie begreifen es wirklich nicht, sind stets auf der Jagd nach Bonusprogrammen und glauben tatsächlich es wird ihnen etwas geschenkt und sie sind auch nicht bereit, wenigstens einmal zuzuhören oder zu diskutieren!! Man will es nicht glauben- Punkt. Den Chip unter der Haut empfinden viele auch als fortschrittlich und geil. Ja, wenn der Verstand versagt, hilft leider Nichts mehr. ich sag esmal mit Theo Lingen: traurig, traurig , traurig

    Antworten
    • Ihre Worte sind ganz klar und direkt. Das gefällt mir. Das mal von anderer Seite so direkt formuliert zu lesen, tut auch mir gut, der schon seit Jahren Aufklärungsarbeit hierzu macht. Glückskarten sind ein sehr schöner Begriff.
      Danke für Ihren Kommentar.
      Hansjörg Stützle

      Antworten

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