100.000 Bürger sagen nein zu Digitalzwang und ja zu Bargeld

Innerhalb von sechs Monaten haben sich einhunderttausend Menschen der Petition zum europaweiten Schutz des Bargelds angeschlossen. Wie es dazu kam und was jetzt zu tun ist, damit Banknoten und Münzen als Zahlungsmittel für die Zukunft bewahrt bleiben. Von Hakon von Holst, 14.01.2025.

Die EU-Kommission macht dem Bargeld Konkurrenz. Der geplante digitale Euro soll mehr Privilegien erhalten als Banknoten und Münzen. Was tun? Der zündende Funke kam vor einem Jahr, Anfang Januar 2024: Wir müssen bekannt machen, was auf EU-Ebene geschieht, damit politischer Druck entsteht und Bargeld klaren Schutz erhält. Das Mittel dazu sollte eine Petition sein. Die gemeinsame Umsetzung begann sofort: das Layout, die Programmierung, der Einleitungstext, der Forderungskatalog. 20 prominente Erstunterzeichner wünschte ich mir; Hansjörg Stützle hätte es bereits als Erfolg gesehen, wenn wenigstens fünf zusagten. Und die Suche war wirklich mühsam. Als dann aber die ersten bekannteren Köpfe ihre Unterstützung erklärten, kam Schwung in die Sache. Mit 16 Unterzeichnern ging die Petition am 7. Juli 2024 an den Start.

In kurzer Zeit schlossen sich zehntausende Menschen an. Ohne mediale Aufmerksamkeit. Ein wesentlicher Faktor stattdessen die vielen Kontakte zu politisch aktiven Bürgern. Die waren Hansjörgs reger Vortragstätigkeit zu verdanken. Mit der Petition entstand dann ein noch viel größeres Netzwerk von Menschen, denen der Erhalt von Banknoten und Münzen am Herzen liegt. Wir haben jetzt die Kraft, jederzeit Aktionen für das Bargeld anzustoßen. Wir alle vereint entwickeln uns nach und nach zu einem politischen Gewicht im Einsatz für eine freie und lebensfreundliche Gesellschaft mit Bargeld. Seit dem 7. Januar 2025 sind wir 100.000.

Wir haben vergangenes Jahr Hunderte von Stunden in die Petition investiert. Hansjörg wird in den kommenden Wochen durch Deutschland reisen und die ersten 30 Vorträge dieses Jahres halten, vielleicht auch in Ihrer Gegend. Auf dem Programm wie immer: der Nutzen von Bargeld und die drohenden Gefahren. Ganz besonders im Fokus steht dabei, neue Unterstützer für die Petition zu gewinnen. Wir streben 500.000 an, damit das Anliegen noch mehr Gewicht erhält. Vor zweieinhalb Jahren kamen in Österreich innerhalb von sieben Tagen 300.000 Unterschriften für ein Volksbegehren zum Schutz von Bargeld zusammen. Das zeigt, welch ein Potenzial in einer Petition wie der unseren steckt, die sich auf ganz Europa erstreckt. Bitte helfen Sie mit und verbreiten Sie die Petition in Ihrem Umfeld, damit sie die größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit erfährt.

Ein weiteres Projekt ist nun, soziale Organisationen zu einem Appell an EU-Parlament und EU-Ministerrat zu bewegen. Das können Behinderten-, Senioren- oder Elternverbände sein. Vereine, die sich gegen den Überwachungsstaat einsetzen. Der Verbraucherschutz. Oder sogar Wirtschaftsverbände. Gleichzeitig bleiben wir dahinter, dass die Medien zur Sprache bringen, was aktuell auf dem Spiel steht. Dazu haben wir eine Pressemeldung herausgegeben. Geben Sie den Text gern weiter an Journalisten, an Menschen, die Reichweite besitzen. Und nicht vergessen: an der Kasse immer bar bezahlen. Wenn wir das alle machten, wäre unser Bargeld so gut wie gerettet.

Verkehrsbetriebe trennen sich vom Bargeld – 100.000 Bürger sagen nein zum Digitalzwang

Uhldingen-Mühlhofen, 08.01.25: 100.000 Menschen fordern das Europa-Parlament auf, das Geldautomaten- und Bankfilialnetz zukunftsfest zu machen. Zugleich soll die Politik die Akzeptanz von Bargeld in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Behörden und in den Läden sicherstellen. »Zwar ist Bargeld derzeit vor der Abschaffung geschützt, mit seiner Nutzbarkeit als Zahlungsmittel kann es aber schnell zu Ende sein«, warnt der 54-Jährige Finanzberater Hansjörg Stützle, der den Appell an die EU-Abgeordneten mit initiiert hat.

Der Bürger verliert an vielen Orten die Option, anonym mit Banknoten und Münzen zu bezahlen. Die Verkehrsbetriebe in Düsseldorf wollen Bargeld bis 2027 vollständig abschaffen, wie erstmals die Rheinische Post am 5. Januar berichtete. Die Deutsche Bahn stellte im September 2024 im Raum Dresden erste Fahrscheinautomaten auf bargeldlosen Betrieb um. Bereits seit Ende 2023 sind Sparpreisangebote bundesweit nicht mehr am Automat verfügbar. In Rostock und Leipzig ersetzen die Nahverkehrsbetriebe aktuell alle Ticketdrucker in Bus und Straßenbahn durch bargeldlose Modelle; Förderung für die Umstellung kommt vom Bundesverkehrsministerium. Kritisch äußern sich die Verbraucherzentralen, die Diakonie und der Journalist Norbert Häring.

Neben Schwimmbädern, Bäckereien, Hotels und Cafés lehnen auch Bürgerämter zunehmend das einzige staatliche Zahlungsmittel ab: Düsseldorf verabschiedete sich zum 1. November 2024 vom Bargeld. Nach einer Befragung der Deutschen Bundesbank sieht sich die Bevölkerung inzwischen in 50 Prozent ihrer Behördenangelegenheiten gezwungen, digital zu bezahlen. Zwei Jahre zuvor waren es 37 Prozent.

Im europäischen Ausland laufen ähnliche Entwicklungen: In den Niederlanden lehnten 2021 noch 10 Prozent der Apotheken Bargeld ab, 2022 dann 12 Prozent und 2023 16 Prozent. Zuvor sank der Anteil der Barzahlungen in dem Land bis 2020 mit vier Prozentpunkten pro Jahr recht schnell. Inzwischen fällt die Bargeldnutzung ebenso in Deutschland um jährlich vier Prozentpunkte.

Probleme drohen auch von anderer Seite: Ende Oktober 2024 warnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Handelsverbands, Stefan Genth, der Umgang mit Bargeld werde für die Unternehmen durch den Abbau von Bankzweigstellen zunehmend kostenintensiver. Wenn »immer mehr Bankfilialen schließen, droht der Bargeldkreislauf zusammenzubrechen«, so Genth. Zwischen 2017 und 2023 haben die Geldinstitute jede dritte Zweigstelle geschlossen.

Der EU-Ministerrat und das EU-Parlament diskutieren derzeit einen Gesetzesvorschlag zur Rolle von Bargeld als Zahlungsmittel. Der Entwurf der EU-Kommission sieht keinen konsequenten Annahmezwang für Bargeld vor. Stattdessen würden die Euroländer verpflichtet, den Umfang der Ablehnung von Bargeld nach bisher unbekannten Kriterien der EU-Kommission zu beobachten. Bei zu niedriger Akzeptanz müssten die Staaten Gegenmaßnahmen ergreifen. Die Verordnung macht keine Vorgaben, ob in diesem Fall alle Unternehmen oder nur bestimmte wie Apotheken und Supermärkte bei Strafe auf die Annahme von Bargeld zu verpflichten wären. Für den geplanten digitalen Euro sieht Brüssel dagegen eine unmittelbare Akzeptanzpflicht mit Sanktionen vor.

Die nunmehr 100.000 Unterzeichner der Petition fordern von der Politik Nachbesserungen und eine Gleichstellung mit dem digitalen Euro. Im MDR-Fernsehen stellte Initiator Hansjörg Stützle im November 2024 heraus, dass ein schleichender Verlust von Bargeld als Zahlungsmittel soziale Krisen verschärft: In Studien habe sich gezeigt, dass man »viel besser mit Geld umgehen« könne, wenn man bar zahle. Schon heute explodiere die Jugendverschuldung, so Stützle.

Auch der bekannte Neurowissenschaftler und Digital-Kritiker Manfred Spitzer gehört zu den Unterzeichnern der Petition. Der Universitätsprofessor bemerkt: »Mit Bargeld bezahlen ist etwas sehr Menschliches: Man tauscht es im Rahmen einer direkten Begegnung gegen Ware oder eine Dienstleistung. Ökonomisch ist eine Buchung das Gleiche, psychologisch nicht.«

Kontakt zu Hansjörg Stützle
Tel.: 07556/920215
E-Mail:

Zur Person: Hansjörg Stützle arbeitete über mehrere Jahrzehnte in der finanziellen Sanierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Als Schuldenberater erlebte er immer wieder, welches Potenzial in Bargeld steckt, damit Menschen aus einer Schieflage herausfinden oder gar nicht erst in die Not geraten. In der Vergangenheit sprach er auch in Schulklassen über den guten und verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Seit 2016 widmet er sich aktiv dem Erhalt von Bargeld als Zahlungsmittel. 2024 trat er im SWR- und im MDR-Fernsehen auf. Hansjörg Stützle arbeitet in Uhldingen-Mühlhofen am Bodensee.

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Dieses düstere Bild verdichtet sich immer mehr bei Wissenschaftlern und auch in den Medien – das Bild einer unfreien, fremdbestimmten und ferngesteuerten Gesellschaft. Der Autor entlarvt in seinem Buch detailliert die Hintergründe der schleichenden, aber keineswegs zufälligen Abschaffung des Bargelds und skizziert deren verheerende Folgen.

Mehr als 100 Grafiken ermöglichen es auch Laien, die komplexen Zusammenhänge leicht zu verstehen. Dabei folgt Hansjörg Stützle seinem Anspruch, nicht nur aufzuklären, sondern auch Lösungen aufzuzeigen. So beleuchtet er die Bargeldabschaffung auch aus dem Blickwinkel der morphischen Felder. Dieser Perspektivenwechsel schafft Raum für Hoffnung und bietet jedem Einzelnen die Chance, ein wichtiger und unverzichtbarer Teil der Lösung zu sein.

1 Kommentar

  1. Wie wir uns aktiv wehren können, sollte das Bargeld abgeschafft werden, haben findige Franzosen vor einigen Jahren gezeigt.
    Eine Supermarktkette in Frankreich lies nur noch elektronische Bezahlung an ihren Kassen zu.
    Beherzt gingen viele Dutzend potentielle Käufer in die Märkte, füllten ihre Einkaufswägen bis oben hin mit vor allem verderblichen und abgewogenen Waren und steuerten die Kassen an.
    Nachdem die ersten Kunden ihre Waren über die Scanner in ihren Einkaufswagen gefüllt hatten, wollten sie mit Bargeld bezahlen, was aber nach der Umstellung nicht mehr möglich war.
    Laut riefen sie das Problem den nach ihnen Kommenden zu, worauf diese unter lautestem Protest alle Wägen stehen ließen und den Laden verließen – und das ereignete sich zeitgleich in allen Filialen.
    In kürzester Zeit wurden die alten Kassensysteme wieder aktiviert.
    Supermarktketten, die jährlich weit über 100 Milliarden Umsatz alleine in Deutschland machen, siehe Lidl, und in Masse nichts Gesundes veräußern, kann man, was die Bezahlung mit Bargeld angeht, beeinflussen.
    Wir müssen uns nur einig sein.

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