Bäckerpreise steigen wegen Zunahme von Kartenzahlungen

Der Bürger greift immer öfter zur Karte. Selbst einen Kleinstbetrag beim Bäcker bezahlt er bargeldlos. Das jedoch bleibt nicht ohne Folgen. Einige Geschäfte in der Schweiz müssen deshalb jetzt mit den Preisen nach oben gehen.

Wie bezahlt ein Bundesbankdirektor in der Bäckerei?

Burkhard Balz ist seit gut drei Jahren Direktor bei der Deutschen Bundesbank. In einem Interview mit der Rheinischen Post äußerte er kürzlich:

»Wann immer es geht, zahle ich mit Karte, auch beim Bäcker.«

So etwas ist katastrophal für den Bargeldkreislauf: Die Fixkosten für das Unterhalten einer Ladenkasse, die Fahrt auf die Bank, um die Einnahmen auf das Konto einzuzahlen, die Fixgebühr für die Einzahlung bei der Bank, all diese Kosten verteilen sich aus Sicht des Bäckers auf immer weniger Umsätze an der Ladentheke. In demselben Interview gibt Burkhard Balz aber auch ein Bekenntnis ab:

»Bargeld wird nicht verschwinden. Die Bundesbank wird Banknoten zur Verfügung stellen, solange die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland es wünschen. Bargeld ist geprägte Freiheit, die geben wir nicht auf.«

Angesichts dessen, dass er zugibt, selbst beim Bäcker bargeldlos zu zahlen, wirkt diese Aussage äußerst fragwürdig und verkürzt. Denn wenn sich die schleichende Bargeldabschaffung fortsetzt – resultierend aus der Wahl des Bürgers, zur Karte statt zu den Münzen zu greifen –, werden die Einzelhändler Stück für Stück dazu übergehen, kein Bargeld mehr zu akzeptieren; Bargeld verschwindet. Und genau das ist – o Schreck – inzwischen gar bei Bäckereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich!

Bäckereien, die das Bargeld abschaffen

Deutschland:

  • In Düsseldorf nimmt die Bäckerei Bulle kein Bargeld mehr an. Der Bäcker Döbbe von Mülheim bezeichnet den Schritt als spannende Idee. Der Westen, 27.08.2021
  • Der Bäcker »Von Luck« aus Berlin will nur mehr die Karte. B.Z., 05.01.2018

Österreich:

  • In Graz hat Bäcker Martin Auer angeblich das allererste bargeldlose Geschäft Österreichs eröffnet. Die Presse, 21.04.2017

Schweiz:

  • Die Bäckerei Buchmann aus Zürich eröffnet ihre zehnte Filiale. Allerdings kann man dort nur bargeldlos zahlen. Tagesanzeiger, 13.05.2018
  • Der Geschäftsführer der Bäckerei Fleischli aus Niederglatt (ZH) sagt: »Am liebsten hätte ich gar kein Cash mehr.« Swissbaker.ch, 22.04.2021

Gerade aus der Schweiz hört man immer öfter, dass es nicht mehr möglich ist, im Alltag allein mit Bargeld durchzukommen. Kinder, ältere Menschen und sozial Benachteiligte haben das Nachsehen. Es steht die Prognose im Raum, dass in fünf Jahren jeder zweite Bankautomat abgeschafft sein wird (Blick, 22.01.2022). Während 2017 noch 70 Prozent der Einkäufe mit Bargeld bezahlt wurden, waren es im Jahr 2020 nur mehr 43 Prozent!

Reich werden mit Spontankäufen

Neben den Fixkosten, die sich auf zunehmend weniger Barzahlungen verteilen, gibt es aber noch einen anderen Anreiz für Gewerbetreibende, das Bargeld im eigenen Geschäft abzuschaffen. Und zwar den Effekt namens »Pain of Paying«. Diesen Begriff prägten einst Neuroökonomen, als sie beobachteten, dass sich Barzahler schwerer dabei tun, Geld auszugeben, als Leute, die eine Kreditkarte in der Hand haben. Der Schweizerische Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) berichtet Folgendes:

»Mit bargeldlosen Zahlungsmitteln werden vermehrt spontane Zusatzeinkäufe oder Einkäufe für höhere Beträge getätigt, was zu einer Umsatzsteigerung führt. ›Kundinnen und Kunden sind eher bereit, mehr Geld auszugeben‹, so Annelie Reber (Bäckerei Burkhard, Lyss BE). Dies bestätigt auch Gérald Saudan (Boulangerie Saudan, Freiburg): ›Die Ausgaben pro Kunde sind höher und es werden mehr spontane Einkäufe getätigt.‹«

Sind Spontankäufe sinnvoll? Für den Bürger und die Gesellschaft bedeutet es wahrscheinlich, dass mehr Lebensmittel weggeworfen werden – die Umwelt freut sich. Dass mehr zu sich genommen wird, als gut wäre – die Gesundheit freut sich. Dass weniger Geld auf dem Konto vorhanden ist für dringende Ausgaben – wir freuen uns noch ein drittes Mal.

Kartenzahlungen lassen die Preise in Bäckereien steigen

Die Luzerner Zeitung veröffentlichte am 9. Februar 2022 einen Bericht darüber, warum »jetzt das Gipfeli teurer« wird. Das Gipfeli in der Schweiz ist im Grunde ein Croissant. Nun, warum wird es teurer? Es hat zu tun mit der neuen Angewohnheit vieler Schweizer und der von Burkhard Balz:

»Wann immer es geht, zahle ich mit Karte, auch beim Bäcker.«

Was die Bäckereien betrifft, wartet die Luzerner Zeitung mit einer erschreckenden Bilanz auf:

»Wer sein Gipfeli beim Beck für 1,50 Franken mit der Karte bezahlt, muss kein Münz aus dem Portemonnaie klauben und kann seinen Einkauf bequem abwickeln. Doch die Händler kommt das Plastikgeld teuer zu stehen[.] […]. An gewissen Standorten bezahlten mittlerweile zwei Drittel der Kundinnen und Kunden per Karte. Auch deshalb klettern die Gipfeli-Preise nach oben.«

In Zahlen ausgedrückt verliert ein Händler, wenn der Kunde ein Gipfeli für 1,50 Franken mit Karte kauft, 11 Rappen an die Finanzindustrie. Das sind mehr als 7 Prozent des Kaufpreises!

Wie Bargeld für die Zukunft gerettet werden kann

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass der Bürger die Möglichkeit behalten muss, mit Bargeld zu bezahlen. Das ermöglicht eine bessere Kontrolle über die eigenen Finanzen. Für finanziell schwächer aufgestellte Menschen ist das überlebensnotwendig. Bargeld ist außerdem für Kinder wichtig, um Geld zu verstehen und den guten Umgang mit ihm zu erlernen. Es ist wichtig für Menschen, die kein Konto haben. Und es stärkt die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung jeden Bürgers. Bargeld ist ein Gemeingut.

Wie aber das Beispiel Schweden aufzeigt, droht Bargeld ein rasantes Verschwinden, eine regelrechte Abschaffung aus dem Alltag, sobald Händler dazu übergehen, Bargeld abzulehnen. Prof. Malte Krüger hat das vor einem Bundestagsausschuss wunderbar ausgeführt. In der Schweiz ist bereits der Linienverkehr betroffen: SBB und BLS AG denken über den bargeldlosen Verkauf von Tickets nach.

Was es daher bräuchte, wäre ein Gesetz, das dafür sorgt, dass am Ort des Verkaufs (Point of Sale, PoS) immer die Möglichkeit besteht, mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel zu bezahlen, dem einzigen freien und staatlichen Geld: Bargeld. Sie als Bürger sind daher gefragt, eine solche Idee bekannt zu machen. Das Gesetz könnte lauten:

  • Wer Verbrauchern eine Ware oder eine stationäre Dienstleistung gewerbsmäßig gegen Geld anbietet und Bargeld als Zahlungsmittel ausschließt, handelt ordnungswidrig.
  • Der getaktete Nah- und Fernverkehr ist zwingend verpflichtet, am Ort des Fahrtantritts oder im Verkehrsmittel ausreichend Möglichkeiten vorzuhalten, eine Fahrkarte in bar zu erwerben.

Was sonst noch getan werden müsste, um die gesetzliche Basis für Bargeld zu verbessern, lesen Sie in folgendem Artikel:

Vor allem aber sollten Sie sich bei jedem Einkauf überlegen: Möchte ich den Erhalt des Bargelds unterstützen oder seine Abschaffung? Dementsprechend sollten Sie zu dem Zahlungsmittel greifen, das Ihrer Entscheidung Wirkung verleiht!

Auf Bargeldverbot.info finden Sie ein großes Reservoir an Informationen. Nutzen Sie es, um Ihre Mitmenschen aufzuklären. Nur wer die Gefahr der Bargeldabschaffung erkannt hat, weiß, was zu tun ist, um die Entwicklung abzuändern und Bargeld für die Nachwelt zu erhalten!

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