Die Hygiene ist ein gutes Argument gegen die Bargeldabschaffung

Viele Leute haben im vergangenen Jahr aus hygienischen Gründen von der Barzahlung abgesehen und zur Karte oder sogar zum Mobiltelefon gegriffen, wenn es etwas einzukaufen gab. Auch jetzt scheint der Trend nicht nachzulassen, obwohl der Idee, dass die Berührung einer Oberfläche die Gefahr beinhaltet, an dem Leiden zu erkranken, das die Gesellschaft derzeit in Atem hält, schon lange keine Bedeutung mehr beigemessen wird. In diesem Aufsatz erfahren Sie, warum die Vorstellung von Hygiene, mit der die Bargeldabschaffung Fahrt aufgenommen hat, nicht das ist, was wir über sie denken, und letztendlich das Gegenteil von dem erwirkt, was wir von ihr erwarten.

Die Bargeldabschaffung ist in den Geschäften angekommen

Ein Allgemeinmediziner aus Großbritannien über ein Erlebnis im Tante-Emma-Laden (Gesprächspartner ist die Verkäuferin):

»›Sie sollten Bargeld verbieten‹, sagte sie, während ich […] meine Einkäufe verstaute. ›Es ist dreckig und verbreitet Krankheiten.‹ […]. ›Es bringt Leute um.‹«

Ein Gastronom, der aus betriebswirtschaftlichen Gründen das Bargeld abgeschafft hat, erzählt, was bei seiner Entscheidung das Zünglein an der Waage war:

» […] Geldscheine, weiß man, sind Dreckschleudern, Bakterienschleudern usw. Also, auch das haben wir nicht mehr.«

Nichts spricht dafür, bargeldlos zu zahlen

Bargeld ist ein äußerst unfruchtbares Medium für Bakterien. Gemeinsam mit dem Werkstoff Holz teilt sich die Banknote auf Basis von Baumwolle die Eigenschaft, Wasser aufzusaugen und später langsam wieder an die Umgebungsluft abzugeben. Dadurch fehlt dem Bakterium der entscheidende Lebenstropfen. Auf glatten und wasserdichten Oberflächen dagegen bleibt die Flüssigkeit so lange an Ort und Stelle, bis sie sich verflüchtigt hat. Das ist der Grund, warum auf dem Armaturengriff im Badezimmer viel mehr Bakterien sitzen wie auf dem lieben Geld. Allein aus diesem Grund ergibt es nicht viel Sinn, die Bargeldabschaffung in Erwägung zu ziehen oder nur mehr bargeldlos zu zahlen.

Auf unserer Haut leben unzählig viele Mikroben. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit. Wissenschaftler schätzen, dass auf unserem Körper in etwa 100 Milliarden Bakterien leben. Aber das war erst der Anfang: In uns drin sind es mindestens 300 Mal mehr. Auf den beiden Seiten einer Euro-Banknote geht es dagegen im Schnitt um nicht mehr als 11.000 einsame Bakterien. Was die Münzen betrifft, ist es so, dass sie allesamt zum großen Teil aus Kupfer bestehen, einem stark antimikrobiellen Metall. Also, noch einen Punkt für den Erhalt von Geldschein und Münze, einen weniger für die Abschaffung des Bargelds und die verpflichtende bargeldlose Bezahlung.

Zwei Fachartikel zur Bedeutung der Hautbakterien für die korrekte Funktion unseres Immunsystems:

Wenn uns eine wildfremde Bakterie – zu uns gekommen über die Luft, eine Oberfläche oder durch die Wasserleitung während dem Duschen – denn wirklich etwas Böses wöllte, würde sie nichts ausrichten können: Sie ist allein auf weiter Flur, wird vom Organismus mit antimikrobiellen Peptiden bekämpft, kann sich nicht fortbewegen, um in unser Inneres zu gelangen, und sich auch nicht sinnvoll vermehren, weil bereits andere Bakterien auf unserer Haut in großer Zahl leben, die dabei auf die Unterstützung durch unseren Körper zählen können.

Täte sie es aber dennoch schaffen, müsste sie im Minimum ein paar Zehntausend Gleichgesinnte haben, um unserem Immunsystem überhaupt einen Anlass zu geben, ernsthaft tätig zu werden. Solange wir also unseren Organismus nicht systematisch schwächen oder in Desinfektionsmittel baden, brauchen wir uns wirklich keine Sorgen zu machen oder gar die Abschaffung des Bargelds in unserem Geldbeutel zu erwägen.

Im Restaurant besser die Teller als das Bargeld abschaffen

Eine Bedienung im Restaurant kann sich nicht ständig die Hände waschen. Da spricht doch einiges für die Bargeldabschaffung, oder? Meistens gibt es in der Gastronomie Leute, die in der Küche arbeiten, und solche, die bedienen. Es kommt aber dennoch vor, dass auch der Kellner mal kleine Speisen anrichtet: so zum Beispiel ein Baguette, belegt mit Tomate und Gurke. Dabei wird meist nur ein Teil der Backware verbraucht, denn so einen Riesenhunger hat der Gast ja auch wieder nicht. So landet der größte Teil vom Baguette wieder in der Tüte und wartet auf Erfüllung seiner Bestimmung.

Kommt es dann nicht zu einer Massenvermehrung von Bakterien? Die Bedienung hatte doch ihre Finger darauf! Nein, denn die Oberfläche eines Brotes ist viel zu trocken dafür. Auch bei der Gurke, deren Äußeres berührt wurde, steht nicht viel zu befürchten, denn wenn die Gurkenpflanze keinen Weg gefunden hätte, mit Bakterien zu leben, hätte sie sich über die Gurkenfrucht nie fortpflanzen können. Solange das Gemüse frisch ist – was ja wünschenswert ist, wenn man eine gesunde Ernährung anstrebt –, ist ein Fäulnisprozess unwahrscheinlich. Viel mehr aufpassen muss man, wenn man gekochte Speisen nicht gleich verzehrt. Die werden in der Gastronomie aber auch nicht mit Händen angefasst und außerdem rasch kühlgestellt.

Restaurants arbeiten seit langer Zeit mit Geldscheinen und Münzen. Hygieneprobleme sind davon nicht ausgegangen. Logischerweise, denn Bakterien fliegen auch durch die Luft: Die für das Wohl der Gäste entscheidende Lösung muss folglich darin bestanden haben, die Mikroben daran zu hindern, sich auf Lebensmitteln in einer Weise zu vermehren, dass ein Gesundheitsproblem entstünde (Thema Kühlkette), und nicht darin, sie zu bekämpfen wie Don Quichotte die Windmühlen.

Steht es im Verhältnis, das größte unter den minimalen Risiken zu beseitigen und das Bargeld abzuschaffen? Nein, Banknoten und Freunde gehören gar nicht zu den größten unter den minimalen Risiken, sondern zu den minimalen unter den minimalen! Forscher haben untersucht, wie gut sich 3 Arten Bakterien (darunter das Coli-Bakterium) unter normaler relativer Luftfeuchtigkeit (40–65%) bei Berührung von verschiedenen Oberflächen ablösen: von Banknoten an der angefassten Stelle im Normalfall nicht mehr wie <0,1–0,3%, im Höchstfall 0,7%. Bei einer glatten keramischen Oberfläche dagegen <21,2–60,7%, im Maximum 100%. Das bedeutet, dass sich 250 Mal so viele Bakterien von einem Teller ablösen wie von einem Geldschein! Wäre es da nicht angebracht, einen Roboter zu engagieren, das gebrauchte Geschirr abzuräumen?

Warum spricht das Argument der Hygiene gegen die Bargeldabschaffung?

Ich hoffe jetzt, keine Anregung für die Erfindung eines antimikrobiellen Tellers gegeben zu haben. Falls demnächst jemand erfolgreich bei den Behörden lobbyiert, sein Patent in allen Gastronomien zur Hygienevorschrift zu machen, wüsste ich aber noch genügend Möglichkeiten, auch Banknoten in dieser Hinsicht sicherer zu machen und die Forderung nach einer Bargeldabschaffung zu entkräften.

Im letzten Teil des Aufsatzes möchte ich mit Ihnen gemeinsam überlegen, was gute Hygiene ist und was das in Bezug auf die Bargeldabschaffung bedeutet. Das Ziel von Hygiene muss ja die Förderung der Gesundheit des Menschen sein. Also, welche Art der Hygiene ist dafür förderlich, auf kurze wie auch auf lange Sicht?

Es muss eine Hygiene sein, die sich zum Ziel setzt, dass der Mensch möglichst gut in Gemeinschaft mit den Mikroben lebt. Überlegen wir nämlich mal umgekehrt, was passieren würde, wenn wir die Idee umsetzen, dass ein jeder möglichst steril sein Leben fristet:

Es ist reine Weltsicht, wenn sich der Mensch als von seinem Lebensraum vollkommen getrennt versteht. Ich denke, dass dies ein Fehler ist, denn es ist schlicht unwahr und nicht nur aus evolutionärer Sicht: Wir haben nur eine halbe Lunge in uns, der andere Teil hängt oben in den Bäumen, filtert das Kohlenstoffelement aus seiner Verbindung mit dem Sauerstoff heraus und sorgt so für frische Atemluft. Auch die Bakterien gehören fest zu uns und erfüllen wichtige Aufgaben. Wir sollten uns also hüten, einen Kampf gegen unseren Lebensraum zu führen, denn in Wirklichkeit greifen wir uns selbst an und schwächen uns zunehmend. Wenn wir es ganz ernst meinen, wird uns in ein paar Jahrhunderten krankmachen, was uns gesund erhalten sollte, und wir werden nicht mehr überlebensfähig sein. Auch in der Wissenschaft kommt das langsam an, wie die beiden oben verlinkten Artikel zu »Nature« und »Cell« belegen.

Die gute Hygiene ist kurz gesagt die, die eine harmonische Koexistenz mit allen Mitlebewesen fördert. Wir unterlassen Dinge, von denen wir zweifellos wissen, dass sie uns abträglich sind (also die Selbsterhaltung des Körpers stören), und unternehmen für uns das, was uns fördert. Ein paar Stichworte: gutes sauberes Wasser, richtige Nahrung, Gesunderhaltung der Ackerböden, Schutz der Natur, Nahrung für die Seele, liebevolles Miteinander und viel mehr.

Was die Bargeldabschaffung betrifft, sollte man daher dringend von ihr absehen, denn sie fördert die Lieblosigkeit in unserem Miteinander (lesen Sie diesbezüglich unsere Zusammenstellung »Bargeldverbot konkret«), den sinnlosen Konsum (mit der Folge der Umweltzerstörung), den verantwortungslosen Umgang mit Geld, persönliche finanzielle Notlagen (in der Konsequenz Ängste, Stress, schlaflose Nächte und schließlich Krankheit).

Jetzt teilen und damit helfen

Gratis-Bargeld-Challenge

Starte dein Bargeld-Experiment:

7 Tage bar bezahlen.
Bargeld erhalten!

Das Buch zum Thema

Gratis-Webinar:
Krisen verstehen –
Geld retten!

Nächster Termin:
17.04.2024
11:00 Uhr – 12:30 Uhr

 

Die 5 Geldgesetze für Fülle und finanzielle Freiheit

Das aktuelle Buch zum Thema


 

Bargeld ist tot! … unsere Freiheit stirbt mit.

Dieses düstere Bild verdichtet sich immer mehr bei Wissenschaftlern und auch in den Medien – das Bild einer unfreien, fremdbestimmten und ferngesteuerten Gesellschaft. Der Autor entlarvt in seinem Buch detailliert die Hintergründe der schleichenden, aber keineswegs zufälligen Abschaffung des Bargelds und skizziert deren verheerende Folgen.

Mehr als 100 Grafiken ermöglichen es auch Laien, die komplexen Zusammenhänge leicht zu verstehen. Dabei folgt Hansjörg Stützle seinem Anspruch, nicht nur aufzuklären, sondern auch Lösungen aufzuzeigen. So beleuchtet er die Bargeldabschaffung auch aus dem Blickwinkel der morphischen Felder. Dieser Perspektivenwechsel schafft Raum für Hoffnung und bietet jedem Einzelnen die Chance, ein wichtiger und unverzichtbarer Teil der Lösung zu sein.

1 Kommentar

  1. Wenn Wirte das Bargeld abschaffen, bleibt nur noch die Zechprellerei, die ist kontaktlos und macht nicht krank wie Geldscheine der Ängstlichen So einfach wird die Zukunft ohne Bargeld zu Konsummieren. Na dann los, liebe Wirtsleute, Gesundbleiben kostet etwas? 🤷‍♀️🤷🤷🏻‍♂️🤦🏻‍♂️

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert