Ich bezahle nur noch bar!
Lieber Herr Stützle, ich war sehr froh, als ich Ihr Buch vor einigen Monaten entdeckte und schaffte es mir gleich an. Seitdem zahle ich praktisch nur noch bar. Und verbreite es auch in meiner Umgebung…
Denn lange schon trieb es mich um, dass dieser Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr etwas zu Selbstverständliches und scheinbar Alternativloses zu werden droht. Gegen Zwang bin ich allergisch und ich kann es einfach nicht vereinbaren mit meinem Verständnis von freier Entscheidung in einem demokratischen Land.
Meine Erfahrung am Anfang der Corona-Krise im März 2020 möchte ich in diesem Zuge noch äußern.
Zum ersten Mal wurde mir, und zwar bei Tchibo, gesagt: „Wir dürfen kein Bargeld mehr nehmen wegen der Infektionsgefahr“. Ich habe protestiert, dann durfte ich doch, aber heimlich(!) mit Bargeld zahlen.
Dieser Gastbeitrag wurde geschrieben von
Frau Katarina G aus Langen
Kommentar von Hansjörg Stützle
Am Beginn der Corona-Krise haben mich viele Zuschriften erreicht, dass Läden kein Bargeld mehr annehmen. In meinem Blog-Beitrag „Immer mehr Händler wollen kein Bargeld mehr“ habe ich einige der Zuschriften veröffentlicht. Schilder mit der Aufschrift: Keine Barzahlung mehr – nur noch elektronische Zahlung möglich, waren im Einzelhandel keine Seltenheit.
https://bargeldverbot.info/es-passiert-wirklich/immer-mehr-haendler-wollen-kein-bargeld-mehr/
Im Laufe der Zeit hat sich diese restriktive Vorgehensweise aufgeweicht. Aber bis heute ist es üblich, dass an den Kassen Schilder aufgestellt sind, mit dem Hinweis „elektronische Zahlung gewünscht“. Das ist eine Werbung für das digitale Bezahlen, wie die Geldindustrie es sich nicht besser wünschen könnte – und das auch noch komplett kostenlos.
Auch der Staat begünstigt diese Entwicklung. Hierzu hat z.B. das baden-württembergische Wirtschaftsministerium eine Richtlinie herausgebracht, die besagt, möglichst auf Barzahlungen zu verzichten, wie Sie in meinem Blogbeitrag „Baden-Württemberg treibt die Bargeldabschaffung voran – Der Handel soll auf Bargeld verzichten“, nachlesen können.
All das passiert, obwohl höchste Stelle wie z.B. die EZB oder die Deutsche Bundesbank unmissverständlich äußern, dass von Banknoten und Münzen kein besonderes Infektionsrisiko für den Bürger ausgeht.
https://bargeldverbot.info/es-passiert-wirklich/ist-bargeld-mit-corona-viren-verseucht/
All das sind beunruhigende Entwicklungen für das Bargeld. Einerseits entsteht ein Bewusstsein beim Handel, dass es möglich ist, das Bargeld abzulehnen. Vor der Corona-Krise war es in Deutschland undenkbar und ein Tabubruch, dass der Handel Bargeld ablehnt.
Siehe Bericht „Corona beflügelt bargeldlose Zahlungen“, zu dem ich von der Stuttgarter Zeitung interviewt wurde.
Durch die Corona-Krise hat sich ein ganz anderes und neues Bewusstsein beim Handel entwickelt. Es ist regelrecht ein Dammbruch für die Bargeldabschaffung. Es wurde eine Türe geöffnet, die sehr schnell Entwicklungen in Gang bringt, wie wir sie heute schon in Schweden haben. Dort ist es mittlerweile üblich, dass man in vielen Geschäften mit Bargeld nicht mehr bezahlen kann und mit Bargeld nicht mehr durchs öffentliche Leben kommt. Die Bargeldabschaffung ist in Schweden nur noch eine Frage der Zeit.
Dass jetzt wir Bürger an den Kassen aufgefordert werden, mit Karte bzw. bargeldlos zu bezahlen, wird nicht nur beim Einzelhandel Wirkung zeigen.
Zusätzlich werden wir Bürger daran gewöhnt, digital zu bezahlen. Es ist abzusehen, dass viele Menschen nach der Corona-Krise nicht mehr zu Bargeld zurückkehren und die Bargeldzahlungsquote dadurch stark sinken wird. Eine gefährliche Entwicklung und ein großer und nicht zu unterschätzender Schritt zur Bargeldabschaffung.
Wir Bürger sind nun in der Verantwortung, diesen Entwicklungen zu trotzen und uns für unser Bargeld einzusetzen. Unter der Rubrik „MITMACHEN“ finden Sie viele Vorschläge, wie Sie aktiv werden und für das Bargeld etwas Wichtiges beitragen können.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mitmachen. Das Bargeld und somit der Erhalt unserer Freiheit braucht dringend Ihre Hilfe. Helfen Sie mit.
Hansjörg Stützle
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