Baden-Württemberg treibt die Bargeldabschaffung voran: Der Handel soll auf Bargeld verzichten
Mit einer Richtlinie hat das baden-württembergische Wirtschaftsministerium am 22. April die Verwaltungsbehörden darüber aufgeklärt, welche »hygienischen Voraussetzungen« der Handel zu erfüllen habe, um wieder »für den Verkauf öffnen zu dürfen«.
In Abschnitt B erfahren wir:
»Nach Möglichkeit soll auf Bezahlung mit Bargeld verzichtet werden und bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten genutzt werden. In Fällen, in denen dies nicht möglich ist, hat die Übergabe des Geldes über eine geeignete Vorrichtung oder eine Ablagefläche zu erfolgen, so dass ein direkter Kontakt zwischen Kunde und Kassierer bei der Bezahlung vermieden wird.«
Ein Gespenst treibt die Gesellschaft an den Rand der Bargeldabschaffung
Vonseiten der Deutschen Bundesbank, des Robert-Koch-Instituts, dem bekannten Virologen Drosten und selbst von Organisationen, die von einer Abschaffung des Bargeldes direkt profitierten, wie der Europäischen Zentralbank gibt es zur angeblichen Ansteckungsgefahr durch Bargeld unmissverständliche Worte.¹ Es zeigt sich einmal wieder klar: Bargeld ist keine Gefahr für den Menschen, wohl aber für eine Vielzahl einflussreicher Konzerne und Organisationen, die von einem Bargeldverbot gewaltig profitieren würden.
Harald Olschok von der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste fasst es treffend zusammen:
»Vielen ist gar nicht bewusst, dass gerade jetzt der War on Cash in die nächste Runde gegangen ist – die Anbieter unbarer Zahlungsmittel locken Händler mit Flatrates und verbesserten Zahlungsmodalitäten. Das Infektionsrisiko ist dabei vorgeschoben, um auf bargeldlosen Zahlungsverkehr umzusteigen.«
Die Mastercard-Kampagne für eine rasche Abschaffung des Bargelds
Die neuen Vorwürfe gegen das Bargeld sind alte Bekannte – ein regelrechtes Déjà-vu: Im Jahr 2013 untersuchte Mastercard, wie viele Bakterien sich auf Banknoten verschiedener Länder befinden. Das Ergebnis war dürftig, die Botschaft des Kreditkartenunternehmens aber klar: »When do you think using #DIRTYCASH will become a social taboo?« (Was denkst du, wann die Verwendung des dreckigen Bargelds mit einem sozialen Tabu belegt sein wird?) Also: nicht den Politikern tatenlos zusehen, bis sie das Bargeld selbst verboten und abgeschafft haben, sondern Rückgrat beweisen und die rückständischen Barzahler in die Verantwortung nehmen. Schließlich belasten die nicht nur ihre Gesundheit und mit Krankheitsmehrkosten das Sozialsystem, sondern gefährden auch die Verkäuferin an der Supermarktkasse.
Wir können sagen: Genau dieses Schreckensgespenst treibt jetzt wieder sein Unwesen.
Die Bargeldabschaffung gefährdet die Gesundheit der Gesellschaft
Immer wieder halte ich an Schulen Vorträge und Seminare zum richtigen und verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Dort beobachte ich seit Jahren, wie sich bei den Jugendlichen der Umgang mit Geld analog zum Anstieg der Nutzung digitaler Zahlungsmittel verschlechtert.
Der Wirtschaft sind diese Zusammenhänge nicht unbekannt: Einst konnte die Finanzindustrie die großen Handelsketten von der Einführung bargeldloser Bezahlmöglichkeiten damit überzeugen, dass Studien gezeigt hatten, dass Kartenzahler bis zu 100% mehr konsumieren.
Und je weiter die Dekadenz der Gesellschaft voranschreitet, desto schlechter werden die Lebensbedingungen und desto irrationaler individuelle wie kollektive Entscheidungen. Eine letztere könnte z.B. die Abschaffung des Bargeldes besiegeln.
Wenn sie mehr solcher tieferer Gesichtspunkte erfahren wollen, empfehle ich Ihnen mein Buch »Das Bargeldkomplott«: https://www.digistore24.com/product/295416
¹ Von Bargeld geht keine Gefahr aus:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wir-brauchen-pragmatische-Loesungen,audio647000.html
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